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Review: AKG K3003

Thaddeus Herrmann
Thaddeus Herrmann|September 10, 2011 9:00 AM
Das war eine Ansage, als AKG den K3003 ankündigte. Ohrhörer für schlappe 1.000 Euro? So viel will der österreichische Hersteller für das neue Flagschiff haben. Dafür bekommt man den kleinsten Ohrhörer mit drei Treibern und das Versprechen, Referenzklang zu liefern. Und sollte einem der zu flach sein, kann mit entsprechenden Filtern entweder im Bass oder in den Höhen nachgebessert werden. Die lassen sich einfach tauschen, ein Kinderspiel. Überhaupt ist beim K3003 alles einfach, elegant und überzeugend. Ihr ahnt es schon: Nach ein paar Tagen mit den Ohrhörern, wollen wir sie gar nicht mehr hergeben. Mehr Eindrücke nach dem Break.

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Lieferumfang
Der K3003 kommt in einer mächtigen Box. Der eigentliche Ohrhörer wird in einem Leder-Etui verstaut, in dem auch der Flugzeug-Adapter untergebracht werden kann. Beim Modell K3003i ist eine Fernbedienung/ein Freisprecher in das stoffummantelte Kabel integriert, entsprechend liegt dieser Version auch das Adapterkabel für nicht kompatible Geräte bei. Weiterhin in der Box findet sich die obligatorische Sammlung an Ohrstücken in unterschiedlichen Größen. Der Ohrhörer selbst ist aus gebürstetem Aluminium und lediglich zehn Gramm schwer - ohne Kabel.

Kompatibilität
Der K3003i funktioniert mit aktueller Apple-Hardware (iPhone ab 3G S), das Mikrofon ist darüberhinaus mit BlackBerry kompatibel. An eine HTC-Smartphone ließ sich über die Fernbedienung die Musik stoppen und starten, allerdings nicht vor- und zurückspringen in der Playlist. Am MacBook lässt sich über die Fernbedienung die Lautstärke steuern, in iTunes lassen sich Playlists steuern, Skype und FaceTime erkennen den K3003i sofort als Headset, das Mikro funktioniert tadellos.


Klang
Über den Klang des K3003 können wir natürlich nur persönlich urteilen und: Wir sind begeistert. Etwas Besseres haben wir in Sachen Ohrhörer noch nicht erlebt. Projekt Referenz-Klang, also die lineare Wiedergabe von Musik? Klassenziel erfüllt, auch wenn wir dem K3003 eine gewisse Höhenverliebtheit ins Zeugnis schreiben müssen. Mit den ausgetauschten Filtern für mehr Bässe oder mehr Höhen sind die Unterschiede klar identifizierbar, aber nicht von überbordener Wirkung. Der zusätzliche Bassboost hat uns dabei deutlich besser gefallen, einfach ein wenig packender, zugreifender. Am besten, unserer Meinung nach, verhält sich jedoch das graue Filterpärchen, das keine Änderungen am Ausgangsmaterial vornimmt. Die betonten Höhen sind unglaublich präsent und luftig und wenn der Bass kommt, dann rummst der Kopf. Aber nicht brutal und übertrieben, sondern auf äußerst vornehme Art und Weise. Im K3003 werkelt eine Mischung aus einem dynamischen und zwei Balanced-Armature-Treibern. Diese Technologie-Mischung (erstmalig so in einem Ohrhörer und zum Patent angemeldet) macht den Klang aus. Dynamischer Treiber für ausreichend Bass und die BA-Treiber für den runden Rest. Nun gibt es nicht viele Ohrhörer mit drei Treibern, im direkten Vergleich mit dem Shure SE535 hat uns der K3003 jedoch voll und ganz überzeugt. Dafür kostet das Modell von Shure auch weniger als die Hälfte, nämlich 479 Euro. Der SE535 ist laut, wuchtig, liegt vergleichsweise schwer im Ohr. Der K3003 ist laut, dabei aber fast zärtlich und ein Leichtgewicht. Auch passgenauer. Das Kabel muss hier nicht hinter dem Ohr herumgeführt werden, man hat nicht das Gefühl, sich für das Schlachtfeld vorzubereiten und den Knopf im Ohr zu implantieren. Wir übertreiben. Sind aber auch nach wie vor kategorisch begeistert. Und wollen uns die Investition natürlich auch schönreden, denn der Preis ist und bleibt jenseits von gut und böse. Wer versichert denn bitteschön Ohrhörer!?
Fazit
Es kommt nicht oft vor, dass uns ein Ohrhörer aus dem Gleichgewicht wirft. In diesen Markt will jeder rein, entsprechend fürchterlich ist der Klang des Einsteigersegments, darüber sieht es oft auch nicht viel besser aus. Daran Schuld ist natürlich das iPhone, dem jeder Hersteller ein Accessoire verpassen will. Design ist da wichtiger als der Sound. AKG macht es mit dem K3003 genau umgekehrt und agiert in der Preisklasse von 1.000 Euro jenseits jeglichen Wühltisches. Die richtige Mischung von Sound und dem Geld, was einem der wert ist, das muss man selber für sich entscheiden, 1.000 Euro sind und bleiben jedoch utopisch. Audiophile Lotto-Gewinner können sich freuen, der Klang des K3003 ist einfach umwerfend, der Rest der Welt (wir inklusive) darf weiter träumen.