Eine Gruppe um den russischen Unternehmer Juri Milner hat gestern einen großen Plan vorgestellt: Sie wollen tausende Minisatelliten in Richtung Alpha Centauri schicken. Nur zwanzig Jahre nach dem Start soll diese Wolke den uns - mit 4,37 Lichtjahren Abstand - nächsten Stern erreichen und damit die erste interstellare Mission der Menschheit vollenden: Project Starshot. Gleichzeitig soll im Projekt "Breakthrough Initiatives" verstärkt nach Außerirdischen gehorcht und die Kommunikation beim eventuellen Erstkontakt diskutiert werden.
Der Starshot-Plan geht so: Eine Trägerrakete lässt im Orbit die Minisatelliten frei, die daraufhin kleine Sonnensegel entfalten. Eine Batterie starker Laser beleuchtet die Satelliten von der Erde aus und beschleunigt sie auf 20 Prozent Lichtgeschwindigkeit. Innerhalb von zwei Minuten nach dem Start der Mission sei die Satellitengruppe schon eine Million Kilometer von der Erde entfernt
Mehr zum Plan - und ein tolles Video - nach dem Break.
Project Starshot hat viele Fragezeichen: Bringt die Gruppe die geschätzten zehn Milliarden Dollar zusammen, die das Projekt kosten wird? Hält die Gruppe überhaupt die Jahrzehnte der Entwicklungsarbeit zusammen?
In Wirklichkeit geht es aber auch um etwas anderes: Das große Ziel ist nur die Motivation, eine von zwanzig Kernproblemen zu lösen, die auf der Projektseite benannt werden, zum Beispiel Kameras, die weniger als ein Gramm wiegen, eine neuartige nukleare Batterie und diverse technologischere Probleme wie Stabilität unter Laserbeschuss.
Neben Milner sitzen übrigens auch Stephen Hawking und Mark Zuckerberg im Vorstand. Pete Worden, der ehemalige Direktor des Ames Research Centers der Nasa leitet das Projekt. Und auch sonst arbeiten mehrere Weltraum-Koryphäen mit: Bekannte Astronomen
Project Starshot ist außerdem nur eines von drei "Durchbruchs-Projekten". Die anderen sind
- Project Listen - ein Lauschangriff auf eventuelle Aliens
- Project Message - die Entwicklung eines Kommunikationsprotokolls mit Aliens
Riding Light from Alphonse Swinehart on Vimeo.